Kunsthalle Basel

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Wer den Rhein auf der Wettsteinbrücke überquert und dem St.-Alban-Graben folgt, gelangt mitten ins kulturelle Zentrum von Basel mit der Kunsthalle Basel, in deren unmittelbarer Nähe sich auch der verspielte Tinguely-Brunnen neben dem Stadttheater, das Konzerthaus, der belebte Barfüsserplatz und die historische Innenstadt mit ihren verwinkelten Gassen und malerischen Häusern befindet. In Gehdistanz befindet sich das Kunstmuseum Basel.

Die Kunsthalle Basel ist in einem neoklassizistischen Gebäude untergebracht und hat zunächst die Anmutung eines altehrwürdigen Museums, doch schon seit ihrer Eröffnung im Jahr 1872 durch den Basler Kunstverein, bis heute der private Eigentümer und Träger des Ausstellungshauses, ist sie ein lebendiger Ort für die Kunst der Gegenwart. Zeitgenössische und avangardistische Kunst wird in der Kunsthalle nicht nur ausgestellt, sondern durch zahlreiche Aktivitäten auch reflektiert und zur Diskussion gestellt. In der Region war das anfangs ein Novum: Keine andere Institution engagierte sich in ähnlicher Weise für aufstrebende Schweizer und internationale Künstler der Gegenwart, nirgends sonst bekam das Publikum so neue künstlerische Praktiken und so mutige, innovative Ausstellungen zu sehen.

Diesem Konzept ist die Kunsthalle Basel bis heute treu geblieben. Bis zu zehn, teilweise neu produzierte Ausstellungen im Jahr, ergänzt durch Filmvorführungen, Performances, Musikveranstaltungen und Künstlergespräche sorgen für ein abwechslungsreiches Programm. Führungen für Kinder, Erwachsene und Studenten machen dem interessierten Publikum die gezeigte Kunst zugänglich, museumseigene Veröffentlichungen und Editionen dokumentieren sie. Die Kunsthalle Basel präsentiert sich heute in also in erster Linie als Ort der Begegnung: von Künstlern und Kunstvermittlern ebenso wie von lokalen und internationalen Künstlern sowie als Forum für kritische Diskurse.

Zukunftsweisende Ausstellungen

Im Rückblick hat sich eine ganze Reihe von Ausstellungen der Kunsthalle Basel als impulsgebend für die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts erwiesen. Früh wurden zu ihrer Zeit noch als revolutionär empfundene oder vom Kunstbetrieb abgelehnte Maler wie Vincent van Gogh, Edvard Munch oder Ernst Ludwig Kirchner, Marc Chagall und Paul Klee, Emil Nolde und Piet Mondrian in der Kunsthalle Basel gezeigt und von einem interessierten Publikum rezipiert.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts blickte die Kunsthalle Basel als erste Kunstinstitution Europas über den Atlantik und holte 1958 mit der umfassenden Schau Die neue amerikanische Malerei erstmals Werke der wichtigsten zeitgenössischen US-Maler nach Europa. Im selben Jahr erwarb der damalige Leiter der Kunsthalle Basel Arnold Rüdlinger mithilfe der Versicherungsgesellschaft Nationale Suisse in New York Gemälde der US-Maler Clyfford Still, Franz Kline, Mark Rothko und Barnett Newman und nahm damit ebenfalls eine Vorreiterrolle unter den Museen Europas ein. Den Grundstein für diesen lebendigen Ausstellungsbetrieb am Puls der Zeit legte ein Strategiewechsel des Kunstvereins ganz am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ursprünglich war die Kunsthalle Basel zur Präsentation der vereinseigenen Kunstsammlung vorgesehen, die Kunstpflege sollte „gesamtschweizerischen“ Idealen dienen, die Geschäfte wurden ehrenamtlich von Vereinsmitgliedern geführt. Doch nach der Jahrhundertwende beschloss der Verein, einen eigenen Konservator einzustellen und sich voll und ganz der Kunst der Gegenwart zuzuwenden. Das bis heute gültige Museumskonzept der Kunsthalle Basel war geboren.

Vom Abriss bedroht

Damit sich der Kunstverein Basel ein derart stattliches Gebäude leisten konnte, hatte das Vorstandsmitglied Johann Jakob Imhof 1954 den Basler Rheinfährenbetrieb ins Leben gerufen, dessen Erträge in einen Fonds zur Errichtung des Gebäudes flossen. Die wechselnden Kunstausstellungen fanden im Obergeschoss statt, dessen Oberlichtsaal durch die Künstler Charles Iguel, Ernst Stückelberg, Carl Brünner und Arnold Böcklin programmatisch ausgeschmückt worden war. Darunter befand sich das Vereinslokal und im Erdgeschoss waren die permanente Sammlung des Kunstvereins, Sitzungsräume und eine Bibliothek untergebracht. Zwischen 1885 und 1927 wurde das Gebäude durch mehrere Anbauten erweitert, u.a. durch eine Skulpturenhalle und ein Bürogeschoss. Mitte des 20. Jahrhunderts erwog der Verein aufgrund der hohen Unterhaltskosten, das Gebäude an eine Großbank zu verkaufen, die dessen Abriss plante, um Platz für einen Neubau zu schaffen. Doch dazu kam es nicht, und von 1969 bis 1973 wurde stattdessen gründlich renoviert. Nach einer weiteren Anpassung des Gebäudes durch die Architekten Miller & Maranta präsentiert sich die Kunsthalle Basel seit 2004 mit einem neuen Raumkonzept für abwechslungsreiche Schauen.

Ebenfalls in der Kunsthalle untergebracht sind das Schweizerische Architekturmuseum S AM, das pro Jahr etwa vier Wechselausstellungen zur Vermittlung der zeitgenössischen Schweizer Architektur zeigt, sowie das Stadtkino Basel, eines der vier wichtigsten Programmkinos der Schweiz.

Für eine kulinarische Ergänzung zum geselligen Beisammensein sorgen, ebenfalls unter dem Dach der Kulturhalle Basel, zwei Bars, eine Brasserie und ein elegantes Restaurant.


Informationen über die Kunsthalle Basel

Öffnungszeiten:
Montag: Geschlossen
Dienstag: 11:00-18:00 Uhr
Mittwoch: 11:00-18:00 Uhr
Donnerstag: 11:00-20:30 Uhr
Freitag: 11:00-18:00 Uhr
Samstag: 11:00-17:00 Uhr
Sonntag: 11:00-17:00 Uhr

Die Kunsthalle Basel ist an gewissen Feiertagen geschlossen oder weniger
lange geöffnet. Informieren Sie sich am besten direkt auf der Webseite.

Eintrittspreise:
Erwachsene: CHF 12.00
Reduzierter Eintritt: CHF 8.00

Adresse:
Kunsthalle Basel
Steinenberg 7
4051 Basel
Telefon: +41 (0)61 206 99 00
E-Mail: info@kunsthallebasel.ch
Webseite: www.kunsthallebasel.ch

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