Das Kunstmuseum Basel gilt als eines der bedeutendsten Museen für bildende Kunst in der Schweiz mit internationaler Ausstrahlung. Der aus einem neoklassizistischen Hauptgebäude der 1930er Jahre und zwei Erweiterungsbauten einschließlich eines 2016 fertiggestellten Neubaus bestehende Komplex nahe Rhein und Altstadt beherbergt rund 304.000 Kunstwerke. Dabei bietet sich dem Besucher ein Querschnitt durch die vor allem westeuropäische Kunstgeschichte aus sieben Jahrhunderten vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart. Die Palette reicht von Ölgemälden und Aquarellen über Skulpturen, Videokunst und Installationen bis zu Druckgrafiken und Zeichnungen. Einem eigenen Sektor des Museums ist das Kupferstichkabinett vorbehalten. Die Ursprünge des weit über die Grenzen der Schweiz hinaus ausstrahlenden Museums gehen auf eine Bürgerstiftung aus dem Freundeskreis der bedeutenden Maler-Dynastie Holbein im 17. Jahrhundert zurück. Heute besitzt das Kunstmuseum Basel die größte Sammlung von Werken von Holbein-Meistern und gilt als eines der ältesten Kunstmuseen bzw. -sammlungen in städtischem Besitz. Seit seinem Bestehen sind die Bestände des Museums stetig gewachsen und werden kontinuierlich erweitert.

Während die alten Meister und ihre Nachfolger aus mehreren Jahrhunderten im Hauptbau am St. Alban-Graben zu sehen sind, präsentiert der 1980 eröffneten Umbau der ehemaligen Schweizerischen Nationalbank am St. Alban-Rheinweg als Kunstmuseum Basel Gegenwart zeitgenössische Werke. In einem unterirdisch mit dem Haupthaus verbundenen Neubau sind Präsentationen aus der Sammlung sowie wechselnde Sonderausstellungen zu sehen. Neben Werken Schweizer und deutscher Künstler verschiedener Epochen ist unter anderem Kunst aus den Niederlanden und Frankreich zu sehen. Matthias Grünewald und Lucas Cranach der Ältere sind mit Werken ebenso vertreten wie zum Beispiel Ferdinand Hodler, Claude Monet und Vincent van Gogh sowie Franz Marc, Oskar Kokoschka, Paul Klee und Hans Arp. Ergänzt wird die Sammlung durch Kunstwerke US-amerikanischer Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts wie Andy Warhol und Bill Viola. Vertretene Künstler der Gegenwart sind neben anderen Rosemarie Trockel und Olafur Eliasson, Gerhard Richter sowie Stephan Balkenhol.

Die Sammlungen des Kunstmuseums Basel

Von der Renaissance bis in die Gegenwart

Das Haupthaus ist ein großes viereckiges Gebäude mit einem hellen Innenhof und mehrere Arkaden. Es könnte ein altes Kloster sein, ist aber ein Bau des 20. Jahrhunderts. Der ständige Mittelpunkt der Kunstsammlung ist in diesem Gebäude über zwei Stockwerke verteilt. Im erste Stockwerk befinden sich unter anderem Werke von Rubens, Rembrandt, van Gogh und Gauguin.

Im zweiten Stockwerk finden sich Kunstwerke des 19. und 20. Jahrhunderts. Wie etwa Werke der kubistischen Maler Salvator Dali, aber auch Bilder der klassischen Moderne darunter Bilder von Franz Marc und Emil Nolde. Während die Nazis in den 30er Jahren im Nachbarland Deutschland ein Werk nach dem anderen als entartete Kunst brandmarkten, wurden die Arbeiten derselben Künstler in Basel mit offenen Armen aufgenommen. Der damalige Direktor, Georg Schmidt, setzte sich sogar gezielt dafür ein, dass die sogenannte entartete Kunst für das Museum aufgekauft wird. Dank seines Engagements und dank des künstlerischen Feingefühls der Basler Museumsleitung besitzt das Basler Kunstmuseum heute eine der bedeutendsten Sammlungen deutscher Impressionisten und Kubisten

Kunst und Basel

Selbst Kunstexperten tun sich bei der 4000 Exponate umfassenden Sammlung schwer, die wichtigsten Arbeiten hervorzuheben. Die Basler Zeitung pflegte lange eine Artikelserie, in der prominente Basler Bürger unter dem Titel «Mein Lieblingswerk» ihr bevorzugtes Exponat aus der reichhaltigen Sammlung vorstellten. Dadurch entstand ein so abwechslungsreicher Kunstführer, dass 65 Artikel aus der Serie inzwischen als Buch erschienen sind.

Der Chefredakteur der Zeitung wählte selbst ein Bild von Arnold Böcklin aus dem Jahr 1893: „Selbstbildnis im Atelier“. Er schreibt dazu: „Es ist ein Bild, das Basel enthält, ohne es abzubilden.“

Arnold Böcklin

Der Schweizer Arnold Böcklin gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 19. Jahrhunderts in Europa. Böcklin wurde in Basel geboren, verbrachte aber viele Jahre seines Lebens in Italien. Er starb 1901 in der Nähe von Florenz. In seiner Heimatstadt Basel wurde er zeitweise angefeindet, man kritisierte seine bunte Kleidung und seinen humoristischen Malstil. Erst als Böcklin mit seinem Bild „Pan im Schilf“ in München große Erfolge feierte, erhielt er auch Aufträge aus seiner Heimatstadt. Das Kunstmuseum Basel besitzt eine umfangreiche Böcklin-Sammlung. Auch sein bekanntestes Werk Die Toteninsel gehört zur Sammlung. Auf dem Gemälde wird die von Zypressen bewachsene Insel mit einem mystischen Licht bestrahlt. Ein Boot mit einem weißen Sarg und einer weiß gekleideten Figur nähert sich der Insel. Die Toteninsel strahlt Ruhe und Erhabenheit aus, der Tod verliert auf diesem Bild seinen Schrecken. Deshalb wird von Kunsthistorikern auch vermutet, dass Arnold Böcklin für diese Arbeit ein reales Vorbild hatte und die Insel Pondikonisi vor Korfu malte, als er einen Ort des Todes künstlerisch umsetzen wollte.

Das im Kunstmuseum Basel gezeigte Werk ist aus dem Jahr 1880, es ist die sogenannte Urversion. Eine zweite Ausgabe, die farblich etwas abweicht, ist im Metropolitan Museum of Art in New York zu bewundern. Böcklin malte zwischen 1880 und 1886 fünf Ausgaben der Toteninsel. Eine weitere befindet sich im Museum der bildenden Künste in Leipzig, eine weites Exemplar der Toteninsel ist in der Alten Nationalgalerie Berlin ausgestellt. Eine fünfte – ein Kupferstich – wurde leider während des Zweiten Weltkriegs zerstört. Alle vier erhalten gebliebenen Exponate haben unterschiedliche Farbtöne, während das Motiv fast unverändert ist. Böcklin hatte Die Toteninsel ursprünglich für seinen Mäzen Günther Alexander geschaffen. Später hatte er aus Geldnot für andere Gönner weitere Ausgaben hergestellt.

Böcklin erlebte den Tod hautnah, acht seiner vierzehn Kinder starben jung. Man vermutet, dass er deshalb ein so intimes Verhältnis zum Sterben hatte und den Tod auf diese wunderbare und seltsame Art darstellen konnte. Das Bild wird von vielen aber auch als Symbol für das Ende der europäischen Romantik betrachtet, da es an der Schwelle zur Industrialisierung entstand. Als Gegenpol dazu zeigt das Museum auch ein zweites Werk von Böcklin: Die Lebensinsel. Auch die Lebeinsel ist von Wasser umgeben, aber der Himmel ist blau, Schwäne tummeln sich im Wasser, auf der Insel wird getanzt und zwischen den Schwänen baden heitere Frauen.

Erfahren Sie mehr über den Künstler Böcklin: Arnold Böcklin – Begründer des Symbolismus

Arnold Böcklin Ausstellung im Kunstmuseum Basel
Arnold Böcklin im Kunstmuseum Basel /// Foto: Kunstmuseum Basel, Gina Folly

Basel und Picasso

Besonders interessant ist die Geschichte um die Picasso-Sammlung des Kunstmuseums Basel. Der Basler Unternehmer Peter Staechelin sah sich nach einem Flugzeugabsturz mit hohen Schadenersatzforderungen konfrontiert. Zur Begleichung der Forderung sah sich Staechelin gezwungen zwei Picassos zu veräussern, welche zuvor jahrelang dem Kunstmuseum Basel als Leihgabe zur Verfügung gestellt wurden. Das Kunstmuseum Basel wollte daraufhin die beiden Picassos Die zwei Brüder und Sitzender Harlekin von Staechelin abkaufen, hatte jedoch nicht genügend Geld. Die Basler sammelten in einer vorher nie erlebten Aktion, die als Bettlerfest in die Geschichte der Stadt einging. Am Ende waren 2.4 Millionen Franken in der Kasse. Da das nicht ausreichte, um die Bilder der Sammlung Rudolf Staechelin abzukaufen, kam es noch zu einer Volksabstimmung. Die Basler sagten Ja zu einem Kredit für das Museum, das sich dank der kunstbegeisterten Bevölkerung zusätzliche 6 Millionen Franken leihen konnte. Picasso, der zu diesem Zeitpunkt von vielen Kunstkritikern angefeindet wurde, war darüber so gerührt, dass er Franz Meyer – den damaligen Museumsleiter – zu sich einlud. Er schenkte Franz Meyer und dem Kunstmuseum bei dessen Besuch zwei Gemälde und eine Zeichnung: Demoiselles d’Avignon. Es zeigt die Umrisse von sieben Frauen und ist eine Skizze für einer seiner wichtigsten Arbeiten überhaupt. Picasso selbst war nur einmal in seinem Leben in Basel, nämlich am 7. September 1932. Damals verbrachte er auf der Durchreise nach Zürich eine Nacht in jener Stadt, die einmal so für ihn kämpfen würde.

Gerhard Richter

Das monumentale Werk die Verkündigung nach Tizian von Gerhard Richter hat in diesem Stockwerk ebenfalls seine Heimat gefunden. Richter hatte 1973 fünf Verkündigungswerke erschaffen, die alle von dem 1542-43 entstandenen Tizian-Werk inspiriert wurden. Er verwischte dabei das religiöse Motiv bewusst aus. Laut dem Schweizer Kunstprofessors Ralph Ubi gelang Richter mit diesen Arbeiten eine „Interpretation der Farbmalerei, die frei von Nostalgie ist“. Richter sei es hier gelungen, farblich zu arbeiten, ohne den Expressionismus wiederbeleben zu lassen, wie es in den 70er Jahren teilweise üblich war. Richter selbst sagte über sein Werk in einem Interview: „Ich habe das Tizian-Gemälde in Venedig gesehen und wollte es einfach haben, wenigstens als Kopie. Sie konnte gar nicht gelingen. Uns bleibt nur, mit dem Verlust klarzukommen und trotzdem etwas daraus zu machen.“ Beim Betrachten der Bilder entsteht deshalb die eigentümliche Situation, dass die Stimmung des Tizian-Bildes erlebt wird, ohne dass es vorhanden ist. Nicht einmal die Einzelheiten aus dem Tizian-Gemälde sind zu erkennen. Trotzdem wird die fesselnde Stimmung, die Tizian vermittelt, dank Richters Farbkombinationen auf die gleiche Art übertragen. Das Kunstmuseum Basel bezeichnete den Kauf der vier Arbeiten als epochale Erwerbung. Die Bilder waren seit 1977 in einer Züricher Privatsammlung und können seit 2014 dank dem Einsatz der Mäzenin Maja Oeri in Basel der Öffentlichkeit gezeigt werden. Wer erleben möchte, wie Kunst wirken kann und wie sie unsere Sinne beeinflusst, kann sich vor die Bilder auf eine Bank setzen und die Farben und das Licht auf sich wirken lassen.

Die Sammlung Basilius Amerbach

Die Sonderausstellungen werden zukünftig im Erweiterungsbau gezeigt, dadurch wurden Räume frei. Zum Beispiel für Schweizer Werke, die nun gleich hinter dem Eingang im Erdgeschoss in einer ständigen Ausstellung zu sehen sind. Einige Exponate wurden bisher nur selten gezeigt, da es zu wenig Platz gab. So sind nun im Erdgeschoß des Kunstmuseums Basel die ältesten Exponate jener Sammlung untergebracht, die das Kunstmuseum dem 1591 verstorbenen Basilius Amerbach zu verdanken hat. Er war ein weit bereister Mann und wurde 1561 Professor an der Universität Basel. Amerbach interessierte sich für Kunst und Besonderheiten und baute deshalb die Wunderkammer Amerbachs-Kabinett auf. Das Sammeln allerlei merkwürdiger Dinge war in der Spätrenaissance und im Barock unter gebildeten Bürgern äußerst beliebt. Kopenhagen, Nürnberg und Basel wurden regelrechte Zentren des eifrigen Sammelns von Kunst und ungewöhnlichen Gegenständen, die in sogenannten Wunderkammern zur Schau gestellt wurden.

Amerbach beauftragte für seine Wunderkammer Künstler wie Hans Bock den Älteren und Johann Jakob Rüeger. Außerdem war sein Vater Bonifacius Amerbach bereits mit Hans Holbein dem Älteren befreundet gewesen und hatte einige seiner Arbeiten erworben. Als das Kabinett fast ein Jahrhundert nach Amerbachs Tod nach Holland vermittelt werden sollte, griff die Stadt Basel ein und kaufte die „Wunderkammer“ auf. Damit wurde der Grundstock des heutigen Museums gelegt. Teile der umfangreichen Amerbach-Sammlung sind deshalb heute im Kupferstich-Kabinett und im Erdgeschoß des Hauptgebäudes zu bewundern.

Der Holbein-Schatz

Das Kunstmuseum Basel besitzt dank der Familie Amerbach die weltweit größte Sammlung an Werken von Holbein dem Älteren und Holbein dem Jüngeren. Das bekannteste Exponat daraus ist das zwei Meter lange Gemälde Der Leichnam Christi im Grabe, das Holbein der Jüngere auf Lindenholz gemalt hat und ein erschütterndes Bild eines abgemagerten und durch zahllose Leiden geprägten Jesus zeigt. Da das Bild lebensgroß ist und in einem extremen Querformat gehalten ist, wird die äußerst klaustrophobische Wirkung des Grabs eindringlich vermittelt. Kunsthistoriker sind bei diesem Gemälde vor allem von Holbeins Spiel mit der Perspektive begeistert. Der Betrachter sieht den Leichnam fast dreidimensional. Das Gemälde ist so an der Wand angebracht, dass das Wundmal an der Hand in direkter Augenhöhe ist, während er die Füße scheinbar von seitlich oben sieht. Aufgrund der außergewöhnlichen Maße des Bildes gehen Kunsthistoriker davon aus, dass es für die Grabkammer der Amerbach-Familie gedacht war. Wahrscheinlich war die Familie davon abgekommen, als es während der Reformation zum Basler Bildersturm gekommen ist. So endete das Bild aus Sicherheitsgründen erst in den privaten Ausstellungsräumen der Familie und später im Museum.

Das Kupferstichkabinett

Die 300.000 Werke des Kupferstichkabinetts können im Haupthaus im dafür vorgesehenen Studienraum eingesehen werden. Die ältesten Bestände stammen natürlich aus der Sammlung von Basilius Amerbach. 1823 kam außerdem die Sammlung des Remigius Faesch dazu. Er war ein Zeitgenosse von Amerbach, ebenfalls Jurist und Professor. Auch er hatte sich eine Wunderkammer aufgebaut, das Faeschische Kabinett. Sie blieb bis 1823 in Familienbesitz. Dann wurde sie der Universität Basel übergeben, die die Kunstexponate dem Kunstmuseum überreichte und die naturwissenschaftlichen Raritäten behielt.

Im 20. Jahrhundert begann das Kunstmuseum, gezielt Zeichnungen zeitgenössischer Künstler aufzukaufen und die Sammlung des Kupferstichkabinetts auf diese Art zu vergrößern. Das Kupferstichkabinett hat deshalb nicht nur eine historische Bedeutung, es ist ein zentraler Fundus im Museum und liefert häufig die Basis für wechselnde Sonderausstellungen. Die aufgekauften Arbeiten liegen – wenn sie auf keiner Sonderausstellung präsentiert werden – hinter Verschluss, können aber jederzeit im Studienraum angefordert werden. Dieses System ermöglicht es Kunstinteressierten, Exponate jederzeit betrachten und genauer studieren zu können.

Das Kunstmuseum Basel | Gegenwart

Das Haus Gegenwart im benachbarten St. Alban-Rheinweg bildet den Rahmen für zeitgenössischer Kunst. Hier wurde in den 80er Jahren ein ehemaliges Industriegebäude umgebaut und zu einem modernen Museum eingerichtet. Die gezeigte Sammlung ist mehreren Stiftungen – wie der Laurenz-Stiftung und der Emanuel-Hoffmann-Stiftung – zu verdanken. Während der Besuch im Hauptgebäude und im dazu gehörenden Neubau Eintritt kostet, ist der Besuch im Haus Gegenwart kostenfrei. Bei seiner Eröffnung 1980 war das Haus Gegenwart eines der ersten Museen weltweit, dass sich ausschließlich den augenblicklichen Kunstströmungen widmete. Das Haus Gegenwart bietet nicht nur Platz für Malereien. Skulpturen, Videokunst und Installationen sind ebenfalls ein wichtiger Teil der Ausstellung. Schwerpunkte sind Arbeiten von Joseph Beuys und Bruce Naumann, Katharina Fritsch, Thomas Demand und noch vielen anderen. Die Installationen von Joseph Beuys werden zeitweise von Mediendokumentationen begleitet. Bis vor kurzem waren hier auch zahlreiche US-Künstler aus den 80er Jahren untergebracht, sie zogen jedoch im April 2016 in den Neubau des Kunstmuseums um.

Die Ausstellung im Haus Gegenwart wird ständig verändert und bietet regelmäßig neue Einblicke in die zeitgenössische Kunst. Außerdem finden regelmäßig Diskussionen und Vorträge zu aktuellen Kunst-Themen statt. Das Haus Gegenwart versteht sich als „Laboratorium für eine vielfältige zeitgenössische Kunstproduktion“. Der Besucher erlebt deshalb ständig etwas Neues. Das Haus der Gegenwart ist ein zentraler Ort zeitgenössischer Kund, aber auch ein Haus voller Überraschungen.

Die Bibliothek mit dem Arnold-Böcklin-Archiv

Im obersten Stockwerk des Kunstmuseums Basel befindet sich die Bibliothek, die gleichzeitig auch die Bibliothek des Kunsthistorischen Seminars der Universität Basel ist. Die Bibliothek ist für jedermann zugänglich und gehört zu den wichtigsten Kunstbibliotheken weltweit. Sie umfasst 160.000 Titel, im Lesesaal liegen ständig 200 verschiedene Fachzeitschriften und Jahrbücher aus. Ein besonderer Abschnitt der Bibliothek gehört dem Arnold-Böcklin-Archiv, das sämtliche Schriften und Bücher über das Leben und die Arbeit des Schweizer Künstlers Böcklin umfasst, die je erschienen sind. Die Bücher dieses Archivs können ausschließlich im Lesesaal eingesehen werden. Wer mit der Bibliothek arbeiten will, bekommt dort umfassende Hilfe zur Recherche und zum Umgang mit der umfangreichen Datenbank. Im Lesesaal gibt es 24 Arbeitsplätze mit WLAN, zusätzlich steht ein Buchscanner zur Verfügung.

Der Neubau des Kunstmuseums Basel

Das Kunstmuseum hat im Frühjahr 2016 sein Auftritt stark verändert, dank dem Neubau hat die Sammlungen deutlich mehr Platz und Luft kommen. Die Kurautoren nutzen die fast einjährige Museumsschliessung um die Ausstellung neu zu ordnen. Der Erweiterungsbau stammt aus der Feder der Basler Architekten Emanuel Christ und Christoph Gantenbein. Der lang ersehnte Ausbau wurde Dank einer großzügigen Spende von Maja Oeri, einer Gönnerin des Museums ermöglicht. Maja Oeri ist die Enkelin der 1989 verstorbenen Pharma-Erbin und Kunst-Mäzenin Maja Sacher. Sie wurde schon als 18-Jährige Mitglied im Stiftungsrad der Emanuel-Hoffmann-Stiftung und gilt als eine der größten Kunst-Mäzeninnen Europas. Sie schenkte das Grundstück für den Neubau. 50 Millionen für den Bau kamen aus der Stiftung der verstorbenen Großmutter Maja Sacher hinzu. Die öffentliche Hand beteiligte sich mit weiteren 50 Millionen Franken. Damit waren die Baukosten von 100 Millionen Franken gedeckt.

Kunstmuseum Basel Neubau
Der im April 2016 eröffnete Neubau des Kunstmuseums Basel /// Foto: Kunstmuseum Basel, Julian Salinas

Der Neubau ist in einem schlichten Grau gehalten, das nur durch einen Schriftzug in der Mitte der Fassade unterbrochen wird. Der Schriftzug fasziniert die Betrachter, da er wirkt, als sei er in den Beton eingelassen. Er befindet sich auf einer Höhe von zwölf Metern, ist drei Meter hoch und besteht aus zahlreichen kleinen LED-Lämpchen, die sich der Stärke des Tageslichts anpassen. Die Produktion dieses Lichtfrieses war sehr kompliziert und war nur aufgrund einer engen Zusammenarbeit mit den Backsteinproduzenten möglich. Der Grundriss des Neubaus ist siebeneckig, der Eingangsbereich mit seiner riesigen freien Treppe monumental. Insgesamt wurde die Ausstellungsfläche mit dem Neubau um 30 Prozent vergrößert.

Die Architekten wollten mit ihrem nach Außen neutral wirkenden Bau ein Gebäude schaffen, in dem die Architektur der Kunst dient – und nicht umgekehrt! Der Bau wurde grundsätzlich so konzipiert, dass er auch noch in 100 Jahren seine architektonische Gültigkeit hat. Die Architekten nannten dieses Konzept „physisch verbindliche Architektur“. In den Oberlichträumen der zweiten Etage wird die Kunst im natürlichen Tageslicht präsentiert, während die unteren Räume ein etwas sehr grell geratenes Kunstlicht verwenden. Alles in allem wird das gesamte Museum in Zukunft noch variabler sein und noch häufiger Sonderausstellungen organisieren. Die Museumsleitung plante bereits für das erste Jahr mit dem Neubau acht Sonderausstellungen.

Das Kunstmuseum Basel hat eine umfangreiche Online-Kunstbibliothek, in der alle Werke der Sammlung aufgeführt sind. Zusätzlich zu den Namen des Werks und des Künstlers erhalten hier Interessierte Informationen darüber, wann das Exponat von wem gekauft wurde. Alle Mäzene sind im Online-Archiv namentlich aufgeführt.

Kunst im Innenhof

Auch der Innenhof des Basler Kunstmuseums zeigt, wie wandelbar das Museum ist. Üblicherweise steht hier die wohl berühmteste Skulptur von Auguste Rodin: Die Bürger von Calais. Aber selbst diese schwergewichtige Kunst wird hin und wieder in eine andere Ecke geschoben, wenn Platz für moderne Skulpturen und für besondere Events entstehen muss. So wird der Hof manchmal auch zu einem riesigen Theatersaal für phantasievolle Lichtexperimente.

Am Rande des Innenhofs findet der Besucher das Bistro „Kunst“, in dem er sich bei Schweizer Spezialitäten oder einer Tasse Kaffee erholen kann. Im Sommer rücken die Stühle nach draußen in den Innenhof nahe der Pflanzen, Bäume und Blumen. Da das Museum mitten in der verkehrsreichen Stadt liegt, hat das Kunstmuseum Basel hier seine eigene kleine Oase erschaffen.

Lehrreicher Spaß für Kinder

Das Kunstmuseum will auch Kindern und Jugendlichen Kunst näherbringen. Es gibt deshalb regelmäßig Workshops und Führungen, die speziell für Kinder und Jugendliche zugeschnitten sind. Dabei müssen die Kinder nicht auf einen eifrigen Lehrer warten, der mit ihnen das Museum besucht: Es gibt auch spannende und durchaus amüsante Führungen für Familien. Eltern mit Kindern können auf besonders zurechtgelegten Wegen durch das Museum Geschichten auf eine außergewöhnliche Art und Weise erleben.

Buchhandlung

Wie die meisten grösseren Museen verfügt auch das Kunstmuseum Basel über einen eigenen Museumshop mit integrierter Buchhandlung. Nebst zahlreiche Kunstbücher und Ausstellungskataloge werden auch zeitgenössischen Drucke und Collagen ermöglicht. Daneben gibt es natürlich auch die üblichen Souvenirs, Postkarten und preiswerte Plakate.


Informationen über das Kunstmuseum Basel

Öffnungszeiten:
Montag: Geschlossen
Dienstag-Sonntag: 10:00-18:00 Uhr
Donnerstag: Bis 20:00 Uhr geöffnet

Eintrittspreis Sonderausstellung & Sammlung
Erwachsene: CHF 23.00
Studenten, Personen in Ausbildung & IV-Bezüger: CHF 8.00
Kinder und Jugendliche bis 12 Jahre: kostenlos

Eintrittspreise Sammlung:
Erwachsene: CHF 16.00
Studenten, Personen in Ausbildung & IV-Bezüger: CHF 8.00
Kinder und Jugendliche bis 12 Jahre: kostenlos

Adresse:
Kunstmuseum Basel
St. Alban-Graben 16
4010 Basel
Telefon: +41 (0)61 206 62 62
Webseite: www.kunstmuseumbasel.ch


Titelbild: Blick in das Kunstmuseum Basel mit Werken von Paul Klee, Henri Matisse und einer Skulptur von Alberto Giacometti /// Foto: Kunstmuseum Basel, Gina Folly

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