Impressionismus, Kubismus, Dadaismus, Surrealismus … der Franzose Francis Picabia (1879 – 1953) verfolgte viele Tendenzen. In der bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts ist er das schillernde Chamäleon, das sich jeder Beschreibung entzieht. Gerade diese Vielschichtigkeit erschwerte der Kritik lange den Weg zum Verständnis von Picabias Werk. Dabei wirken seine versierten Stilwechsel auch auf aktuelle Kunstströmungen erfrischend modern.

Kindheit und Jugend

Geboren wurde der Künstler als François Marie Martinez Picabia am 22. Januar 1879 in Paris. Seine Mutter, Marie Cécile Davanne, entstammte einer wohlhabenden französischen Bürgerfamilie. Der Vater, Francisco Martinez Picabia, war ein auf Kuba geborener Spanier mit adeligem Stammbaum. Dieser spanische Einfluss sollte sich später noch im Werk des Sohns niederschlagen.

Francis Picabia hatte schon in jungen Jahren zwei Schicksalsschläge zu verkraften: 1886 starb die Mutter an Tuberkulose, ein Jahr später folgte ihr seine Großmutter. Die weitere Erziehung lag nun nicht allein in den Händen des Vaters. Hinzu gesellten sich Picabias Onkel Maurice Davanne, von Beruf Bibliothekar, und sein Großvater Alphonse Davanne. Letzterer betätigte sich in seiner Freizeit als Fotograf und war ein Freund von Louis Daguerre, dem Erfinder der Daguerreotypie. Diese „Männerwirtschaft“ vermittelte dem Jungen wertvolle künstlerische und literarische Impulse.

Bereits frühzeitig wurde das Talent von Fancis Picabia entdeckt. Während seiner Schulzeit 1886 – 1894 gewann er 1889 einen Preis im Zeichnen. Ein 1894 vom Vater beim Salon des Artistes Français eingereichtes Bild wurde von der Jury honoriert. Ansonsten fügte sich der angehende Künstler nicht nahtlos in den akademischen Betrieb ein: Er galt als aufsässig und konnte dem Lehrplan wenig abgewinnen.

Künstlerische Ausbildung

Picabias offizielles Studium begann 1895 an der École Nationale des Arts Décoratifs, einer Schule für angewandte Kunst. Zu seinen Lehrern zählten die Maler Fernand Humbert sowie Albert-Charles Wallet. Später trat er in das Atelier Cormon ein, benannt nach dessen Leiter, dem Salon- und Historienmaler Fernand Cormon. Dessen Werk wird aus heutiger Sicht vergleichsweise gering eingeschätzt, allein seine namhaften Schüler bewahrten ihn vor dem Vergessen. Als prominente Vorgänger Picabias studierten etwa Vincent Van Gogh oder Henri Toulouse-Lautrec unter Cormon.

Ende der 1890er Jahre lernte Picabia Ermine Orliac kennen, seine Gefährtin für die nächsten Jahre. 1897 unternahm er mit der sechs Jahre älteren Frau, die in höheren Kreisen der Pariser Gesellschaft verkehrte, eine Reise in die Schweiz. Künstlerisch blieb er auf Erfolgskurs und gewann einen Studentenwettbewerb des Atelier Cormon sowie der renommierten Académie Julian.

Frühe künstlerische Erfolge

Der Impressionismus hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts seinen Zenit schon überschritten. Längst erfreute sich die farbenfrohe, lichtdurchflutete Freilichtmalerei der Gunst des Publikums. Ein sicheres Anzeichen, dass bald etwas Neues kommen würde. Bezeichnenderweise reüssierte Picabia zuerst in diesem Stil. Von Bäumen gesäumte Flusslandschaften zählten zu einem seiner favorisierten Sujets um 1900. Mit sicherem Gespür für Komposition und atmosphärische Wirkung gab er die Motive wider, ohne sich gänzlich von der realistischen Vorlage zu lösen. 1906 inszenierte er auf der Leinwand Notre-Dame als irisierende Kathedrale aus Licht und Schatten (Notre Dame). Die Anklänge an Claude Monets Serie Kathedrale von Rouen (1892 bis 1894) springen unmittelbar ins Auge. Sie weisen Picabias technische Meisterschaft aus, die sich hier freilich noch in Abhängigkeit zum berühmten Vorbild äußerte. Gleichzeitig entstanden Porträts, deren grafische Auffassung Einflüsse des Jugendstils offenbaren, wie etwa das Bildnis von Jeanne Marie Bourgeois aus dem Jahr 1907.

Die zwischen 1903 und 1908 entstandenen Gemälde fanden ihren Weg in mehrere Ausstellungen. Publikum und Kritik zeigten sich begeistert. 1905 kam es zum Vertrag mit der Pariser Kaufhaus-Galerie Haussmann und ihrem Direktor Gustave Danthon. Es folgten Schauen im Ausland: Berlin, Barcelona und London.

Fauvismus und Kubismus

Von umfassender Bedeutung stellte sich 1908 die Begegnung mit Gabrielle Buffet heraus. Die französische Musikstudentin hing der Korrespondenz-Theorie an, einer aus dem Geist des Symbolismus geborenen Idee. Nach ihr basierten Klänge, Rhythmen, Farben und Formen auf geistigen und emotionalen Erfahrungen. In dieser Idee sah Picabia einen geeigneten Nährboden für die Kunst und wendete sie auf seine Malerei an. Ein wichtiger Schritt in Richtung Abstraktion war getan. Sinnliche Wahrnehmung und individueller künstlerischer Ausdruck sollten ihm fortan zu bestimmenden Prinzipien werden.

Für einige Jahre ging Francis Picabia auf Tuchfühlung mit der Malerei des Fauvismus. Er reduzierte die Formen, betonte die Konturen und steigerte die Kontraste seiner Farbpalette. Die noch um 1909 gemalten Bilder im impressionistischen Stil wirkten schon wie aus einer anderen Zeit. Ein für ihn typisches Phänomen: Malerische Entwicklungen müssen sich nicht gegenseitig ablösen oder ersetzen, sondern können nebeneinander bestehen. So lässt sich kaum ein klarer Grenzstrich zwischen Picabias gegenständlicher und abstrakter Kunst ziehen. Das Jahr 1909 markierte auch die Eheschließung mit Buffet. 1910 wurde ihre gemeinsame Tochter Laure Marie Catalina geboren, 1911 folgte der Sohn Pancho Gabriel François.

Die anschließenden Jahre standen im Zeichen des Kubismus. Bekanntschaften mit Marcel Duchamp, Fernand Léger, František Kupka oder Guillaume Apollinaire ließen Picabia in die Reihen der europäischen Avantgarde vorrücken. 1911 schloss er sich der Puteaux-Gruppe an, so benannt nach dem Treffpunkt der Mitglieder in der nordfranzösischen Stadt. Man diskutierte über kubistische Malerei und die Rolle der Kunst im beginnenden 20. Jahrhundert. Albert Einsteins 1905 postulierte spezielle Relativitätstheorie war noch in aller Munde. So verwundert es nicht, dass sich die Gruppenmitglieder auch mit nichteuklidischer Geometrie und der vierten Dimension auseinandersetzten. Eines der Hauptwerke jener Tage: „La Source“ von 1912, ein dynamisches Ineinandergreifen rotbrauner und blauer Bögen, die Assoziationen an menschliche Körper ebenso wie an Architektur wachrufen.

Die Armory Show

Es war eines der öffentlichen Kunst-Highlights des Jahres 1913: die New Yorker Armory Show. Offiziell als International Exhibition of Modern Art tituliert, markierte die vom 17. Februar bis zum 15. März 1913 stattfindende Ausstellung den Beginn der Moderne in den Vereinigten Staaten. Die Besucher erwarteten über tausend Werke, die stilistische Vielfalt deckte Symbolismus, Kubismus, Expressionismus, Fauvismus und Neo-Impressionismus ab.

Als einziger unter seinen Kollegen konnte sich Picabia den Trip nach New York leisten. Gemeinsam mit Gabrielle trat er die Schiffsreise über den Atlantik an. Im Big Apple angekommen, schlug die betriebsame Metropole den Künstler sofort in ihren Bann. Es ergaben sich Treffen mit New Yorker Intellektuellen, Picabia wurde als Wortführer der französischen Avantgarde wahrgenommen. Zurück in Frankreich, hallte der amerikanische Eindruck noch lange in seiner Malerei nach. Bewegung, leuchtend und kontrastierende Farben fungierten als sichtbarer Ausdruck seiner reich bewegten Innenwelt. Überdies stellte sich familiärer Nachwuchs ein: 1913 gebar Gabrielle die zweite Tochter Jeannine.

Der 1. Weltkrieg und Dada

Zu Beginn des 1. Weltkriegs erreichte den 35-jährigen Künstler der Gestellungsbefehl. Dank der Kontakte von Gabrielle erhielt Picabia jedoch den Posten eines Chauffeurs bei einem Pariser General. 1915 ging er als offizieller Armeebeauftragter in das Geburtsland seines Vaters: Kuba. Auf dem Weg dorthin kam er abermals in Berührung mit der internationalen Kunstszene. Während eines Aufenthalts in New York traf er nicht nur europäische Kollegen auf der Flucht vor dem Krieg, sondern auch die amerikanischen Künstler Man Ray und Charles Demuth.

Francis Picabias überbordender kreativer Drang führte ihn verstärkt der Schriftstellerei zu. Er dichtete und gab Zeitschriften heraus. Seine bekannteste Publikation hieß schlicht und einfach 391. Der Titel war eine Anspielung auf Alfred Stieglitz’ New Yorker Galerie 291. Für Stieglitz’ Magazin Camera Work hatte Picabia schon 1914 Beiträge verfasst.

Zwischen 1917 und 1924 erschienen in unregelmäßigen Abständen 19 Ausgaben von 391. Das Blatt präsentierte sich in erster Linie als Plattform für Picabias eigenes Schaffen, brachte aber auch Beiträge von Literaten und Künstlern wie Tristan Tzara, Louis Aragon, Max Jacob oder Man Ray. Die Zeitschrift gab sich als Sprachrohr des aufkeimenden Dadaismus. Vor diesem Hintergrund war sie zu Beginn als Parodie gedacht gewesen, entwickelte jedoch zunehmend ein nachhaltiges Profil. Mit seinen „Maschinen“-Bildern reflektierte Picabia seine Begeisterung für Technik und Maschinen. Neben der Malerei widmete er sich nun auch der Collage.

Das Ende von Dada

Bis 1922 stand Picabias Engagement ganz im Zeichen des Dadaismus. Er verfolgte dabei einen umfassenden Ansatz aus schriftstellerischer und künstlerischer Arbeit. 1918 veröffentlichte er seine Poèmes et dessins de la fille née sans mère, eine gefühlsbetonte Sammlung von 51 Gedichten, die um die großen Themen Liebe und Tod kreisten. Illustriert wurde der Band von mehreren der Maschinen-Zeichnungen.

Eine Reise nach Zürich im Jahr 1919 festigte den Kontakt zur dortigen Szene um Tristan Tzara. Im selben Jahr brachte Gabrielle Vincente, ihr viertes gemeinsames Kind zur Welt. Dies änderte nichts an der Tatsache, dass Picabia mittlerweile mit Germaine Everling verbandelt war und bei ihr wohnte.

1920 wurde Germaine Everlings und Picabias gemeinsamer Sohn Lorenzo geboren. Paris hatte sich nun als weiterer Standort von Dada etabliert. Picabia gab das Manifeste Cannibale Dada heraus, lanciert von André Breton. Auf die erste große Schau Premier Vendredi de Littérature im Januar 1920 reagierte das Publikum teilweise fassungslos und empört. Derweil häuften sich ab 1921 Querelen unter den Dadaisten selbst. Picabia, kein Freund von Ränke und Intrige, ging auf Distanz. Im Mai 1922 erklärte er seinen Austritt aus der Dada-Bewegung. Er legte sich das Pseudonym „Funny Guy“ zu und plädierte für eine Loslösung von jedweder Schule oder Richtung. Auch mit Tzara kam es zum Bruch. Der von André Breton organisierte Congrés de Paris läutete schließlich das Ende von Dada in Paris ein.

Relâche und Entr’acte

Immer auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten, inszenierte Francis Picabia 1924 das Ballett Relâche. Für die Choreographie zeichnete Jean Börlin, für die Musik Erik Satie verantwortlich. Als Zwischenspiel entstand der Film Entr’acte unter der Regie von René Clair. Drehbuch und Umsetzung stellten Picabias Versuch dar, das Unbewusste in ein dynamisches Medium zu transportieren. Verfremdungen, abrupte Kamerawechsel sowie ein magisches Traumgeschehen kennzeichnen den Streifen. Entr’acte gilt heute als Meilenstein des französischen surrealistischen Films.

Die 1920er und 1930er Jahre

1925 zog Picabia mit Germaine in das südfranzösische Mougins. Ende des Jahres engagierten sie die 20-jährige Olga Mohler als Kindermädchen. Damit war der Grundstein für Picabias nächste Liebe gelegt, zu der er sich ab 1927 offen bekannte. Für die nächsten Jahre sollte Olga die Frau an seiner Seite bleiben. Nach außen hin pflegte Picabia einen glamourösen Lebensstil. Yachten und Sportwagen verliehen dieser luxuriösen Existenz den Antrieb. Im neuen Heim Château de Mai gab sich die Kunstprominenz die Klinke in die Hand: Pablo Picasso, Gertrude Stein, Jean Cocteau, Fernand Léger, Marcel Duchamp und andere zog es an die Côte d’Azur.

Um 1927 begann Picabia mit den Transparenzen-Bildern, in denen er einzelne Motive durchscheinend übereinander legte und zu einem komplexen Liniengewirr vereinigte. Ein weiteres Drehbuch erblickte das Licht der Welt: La loi d’accommodation chez les borgnes, Sursum Corda. Pläne zur filmischen Umsetzung hegte der Autor allerdings nicht. Der Film sollte allein in den Köpfen des Publikums realisiert werden.

1930 war Francis Picabia 51 Jahre alt. Eine große Retrospektive in Paris zeigte sein bisheriges Schaffen vom Impressionismus bis zum Dadaismus. In den folgenden Jahren wurde er auch im Ausland mit Ausstellungen gewürdigt, etwa 1936 in Chicago, New York und London.

Der 2. Weltkrieg

1939, zu Beginn des 2. Weltkrieges, befand sich der Künstler mit Olga bei ihren Eltern in der Schweiz; im Jahr darauf heiraten sie. Picabia führte trotz des Krieges sein bisheriges Leben fort. Dennoch blieb auch er von den Folgen nicht verschont. Dem bisher so gut situierten Künstler ging buchstäblich der Treibstoff aus. Die Benzinknappheit zwang ihn dazu, seinen Opel zu verkaufen und aufs Fahrrad umzusteigen. Politisch gab Picabia sich neutral, obwohl er sich bereits 1927 öffentlich gegen Demokratie, Sozialismus und Kommunismus ausgesprochen hatte. Seine souveräne Haltung wurde ihm indessen nicht ohne weiteres abgekauft. 1944 gerieten sowohl Picabia als auch Olga in den Verdacht, Kollaborateure zu sein. Olga kam in Haft und wurde erst nach zwei Monaten wieder auf freien Fuß gesetzt.

Künstlerisch sorgte Francis Picabia für Irritationen. Er hatte sich nun wieder auf eine realistische Technik verlegt, die ihm den Vorwurf des Kitschs einbrachte. Die Bilder gut gebauter weiblicher Körper erscheinen wie eine Persiflage der Aktdarstellung in der NS-Kunst. Sentimental-folkloristische Szenen des spanischen Landlebens wirkten dagegen unauffälliger. Nur schwer waren diese konventionellen Tendenzen mit dem Avantgardekünstler der 1920er Jahre in Einklang zu bringen. Für den Maler selbst stellten sie freilich keinen Widerspruch dar. Francis Picabia pochte weiterhin auf das Credo der absoluten individuellen Freiheit in der Kunst – und konnte somit jedes Werk rechtfertigen.

Francis Picabia Le Toreador Belmonte
Le toréandor Belmonte malte Francis Picabia um 1940-194. Öl auf Leinwand, 73 x 60 cm. Die Aufnahme entstand an der Art Basel 2016

Die letzten Jahre und der Tod

1945 verlieh die Begegnung mit einer neuen Generation von abstrakten Künstlern dem 66-jährigen neuen Schwung. Angeregt von Malern wie Raoul Ubac, Hans Hartung oder Pierre Soulages besann sich Francis Picabia auf seine eigenen abstrakten Tendenzen. Daneben kehrte er auch wieder zur literarischen Arbeit zurück und veröffentlichte den Band Thalassa dans le désert. 1946 und 1947 stellte er in Paris surrealistische Gemälde und Grafiken aus. Trotz der ungebrochenen Aktivitäten befand sich Picabia erstmals in finanziellen Schwierigkeiten, die bis zu seinem Tod nicht abreißen sollten.

Zwei großen Retrospektiven prägten die Jahre 1949 und 1950. Im März 1949 präsentierte die Galerie René Drouin 136 Arbeiten von Francis Picabia. In dem 491 betitelten Ausstellungskatalog kamen zahlreiche Weggefährten des Künstlers zu Wort: André Breton, Gabrielle Buffet, Jean Cocteau oder Olga Picabia. 1950 erfolgte eine weitere große Schau in New York. Frankreich würdigte ihn mit einem Verdienstorden: Am 20. März 1950 erfolgte Picabias Beförderung vom Ritter zum Offizier der Ehrenlegion.

Krankheiten schränkten den zeitlebens Aktiven zunehmend ein. Ab 1951 konnte er das Haus nicht mehr verlassen. An eine künstlerische Tätigkeit war nicht mehr zu denken. Am 30. November 1953 verstarb Francis Picabia in Paris, wo er auf dem Friedhof Montmartre beigesetzt wurde.

Francis Picabia – ein Meister aller Klassen

Unbestreitbar spielte Francis Picabia eine herausragende Rolle in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Innerhalb der dadaistischen Bewegung war er eine Schlüsselfigur. Daneben legte er eine Vielfältigkeit der Medien und Mittel an den Tag, die ihn in die Nähe Picassos rücken. Picabias Hang, sich auf fast alle Stühle setzen zu wollen, macht es der Rezeption jedoch nicht einfach. In seinem gesamten Schaffen finden sich absehbare Änderungen ebenso wie abrupte und unerwartete Stilbrüche.

So ist es nicht möglich, von dem einen Francis Picabia zu reden. Eine Annäherung an sein Werk kann nur über einzelne Phasen gelingen. Neben der Malerei verdienen die zusätzlichen Spielfelder Beachtung: Grafik, Lyrik, Essays und Drehbücher. Die Anzahl der Ausstellungen der letzten Jahre bleibt überschaubar: 1995 bis 1996 standen Maschinen-Bilder und spanische Sujets im Fokus (Valencia, Barcelona, Paris). Die Hamburger Deichtorhallen konzentrierten sich 1997/1998 auf das Spätwerk. Eine umfassende Schau stellte 2012 die Kunsthalle Krems auf die Beine. Mit dieser ersten Retrospektive in Österreich wurden vor allem die Faktoren Ironie und Subversion in Picabias Schaffen unterstrichen. Gerade diese beiden Merkmale stellen den Franzosen in den Kontext der Postmoderne. Sie zeigen, dass er – der sich mit Lust über alle Grenzen hinwegsetzte – auch für die aktuelle Kunst bedeutsam ist.

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