Seit der Etablierung des Migros Museum für Gegenwartskunst im ehemaligen Löwenbräu-Areal 1996 werden auf zwei Ebenen im Durchschnitt ca. fünf Mal jährlich wechselnde Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Diese Ausstellungen, die sich den Positionen aktueller Kunst widmen, haben sich zu einem integralen Bestandteil des Museums- und Sammlungskonzepts entwickelt. Ein großer Teil der Neuerwerbungen besteht mittlerweile aus angekauften Werken gezeigter Ausstellungen. In großzügigen hellen Räumen steht genügend Platz für die Präsentation von raumfüllenden Arbeiten und für die Auseinandersetzung des Betrachters mit dem Werk zur Verfügung. Das Migros Museum für Gegenwartskunst erhält seinen besonderen Stellenwert nicht nur durch seine bedeutende Sammlung, sondern auch durch seine Positionierung zwischen privaten Museen und öffentlichen Einrichtungen sowie einer einzigartigen Verzahnung von Präsentationen der Sammlung mit den regelmäßig stattfindenden temporären Ausstellungen.
Entwicklung der Sammlung
Die Sammlung des Migros Museum für Gegenwartskunst besteht aus ca. 1300 Kunstwerken. Darunter befinden sich teils komplexe und installative Arbeiten, welche einen ganzen Raum füllen können oder speziell für eine konkrete Ausstellung angefertigt wurden. Es ist selbsterklärend, dass nie alle Kunstwerke gleichzeitig ausgestellt werden können, wie dies in fast allen Museen der Fall ist. Das Migros Museum für Gegenwartskunst zieht ausgewählte Kunstwerke in der Regel ergänzend zur aktuellen Ausstellungen bei.
In den Anfangsjahren der Sammlung dominierten vor allem die Arbeiten junger deutscher und schweizerischer Künstler. Für die 1970er Jahre stehen deutsche Maler wie Georg Baselitz, A. R. Penck und Gerhard Richter, schweizerische Avantgardisten sowie Werke der amerikanischen Minimal Art und Concept Art. Seit der Gründung des Museums 1996 steht die Ausrichtung der Sammlung stets in Zusammenhang mit dem Ziel, heutige Kunstpositionen abzubilden und Neues zu fördern. Sie ist international ausgerichtet. Ihr Anliegen ist die Einbindung von Kunst in den gesellschaftlichen Zusammenhang.
Angebote für Besucher des Migros Museum für Gegenwartskunst
Das Museum stellt ein umfangreiches Vermittlungs-, Führungs- und Rahmenprogramm zur Verfügung. Es gibt regelmäßige öffentliche Führungen. Auch private Führungen für Gruppen sind buchbar. Aktuelle Ausstellungen werden oft von Artist Talks, Vorträgen, Filmvorführungen, Performances oder Symposien begleitet. Sie helfen dabei, Kunst in einem persönlichen gesellschaftlichen Kontext wahrzunehmen und Verbindungen zwischen kontemporärer Kunst und der Kunstgeschichte zu erkennen. Für Schulklassen und Familien mit Kindern gestaltet das Migros Museum für Gegenwartskunst ein kreatives Programm. „Von der jeweiligen künstlerischen Praxis der ausstellenden Künstler“ wird zu jeder Ausstellung „eine vielfältige, erlebnisbasierte Kunstvermittlung angeboten, welche zugleich einen intellektuellen Zugang ermöglicht“. ¨
Das Migros Museum für Gegenwartskunst wurde im Jahr 1996 eröffnet. Der Grundstock seiner Sammlungen beruht auf einer Initiative des Migros Gründers Gottlieb Duttweiler, die auf das Jahr 1957 datiert. In 1957 wurde nämlich das Migros Kulturprozent in den Satzungen der Gesellschaft festgelegt. Ein Drittel Prozent des Umsatzes kommt seither kulturelle Aktivitäten zu gute. Duttweiler begann zusammen mit seinem Berater eine Sammlung zeitgenössischer Kunst aufzubauen, die sich zunächst zum Ziel setzte, das Schaffen junger Künstler zu fördern.
Die Sammlung des Museums umfasst heute Künstler und Künstlerinnen wie Christine Borland, Christoph Büchel, Maurizio Cattelan, Marc Camille Chaimowicz, Spartacus Chetwynd, Urs Fischer, Douglas Gordon, Rachel Harrison, Richard Jackson, Mark Leckey, Gustav Metzger, Cady Noland, Olaf Nicolai, Christoph Schlingensief, Katharina Sieverding, Tatiana Trouvé, Paul Thek, Rirkrit Tiravanija, Christopher Wool.
2008 erschien ein Katalog „Collection / Sammlung Migros Museum für Gegenwartskunst: 1978-2008“ im Ringier Verlag von Heike Munder, Dan Fox, Tom Holert, Philip Ursprung), Jan Verwoert, Astrid Wege und Tirdad Zolghadr.
Das Migros Museum für Gegenwartskunst befindet sich im gleichen Gebäude wie die Kunsthalle Zürich. Beide Museen zeigen aktuelle Kunst und bieten einen interessanten Kontrast zu dem Kunsthaus Zürich.
Informieren Sie sich unbedingt auf der Webseite www.migrosmuseum.ch ob das Museum geöffnet ist. Da die ausgestellten Kunstwerke oft großflächig sind, wird das Migros Museum für Gegenwartskunst bei Ausstellungsumbau teilweise geschlossen.
Informationen zum Migros Museum für Gegenwartskunst
Öffnungszeiten:
Montag: Geschlossen
Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag & Sonntag: 11:00 – 18:00 Uhr
Donnerstag: 11:00 – 20:00 Uhr
Eintrittspreis Sonderausstellung & Sammlung:
Erwachsene: CHF 12.00
Reduziert: CHF 8.00
Donnerstag ab 17:00 Uhr kostenfreien Einlass
Adresse:
Migros Museum für Gegenwartskunst
Limmatstrasse 270
8005 Zürich
Telefon: +41 (0)44 277 20 50
Webseite: www.migrosmuseum.ch